Verbundprojekt „FurForS“: Softwaregestützte Bewertung der Formstabilität von Furnierlagenholzwerkstoffen
Gegenstand des Forschungsvorhabens ist eine Verbesserung der modellgestützten Prognose von Form- und Lageabweichungen bei Furnierlagenholzprodukten. Zielstellung ist es, die Vorausberechnung auftretender Form- und Eigenspannungsänderungen im Herstellungsprozess von Lagenholzprodukten (Formteilen) umfassend zu ermöglichen und darüber hinaus auch Formänderungen infolge von wechselnden klimatischen Umgebungsbedingungen (Änderung von relativer Luftfeuchte und -temperatur) während der Nutzung dieser Produkte rechnerisch abzubilden.
Projektadministration, Versuchsplanung/-durchführung/-auswertung, FEM-Modellierung, nummerische Berechnung
Prüfmethodenentwicklung und Kennwertermittlung
Qualitative und quantitative Bauteiluntersuchungen
Projektadministration/-dokumentation sowie Know-how-Darstellung und Marktpräsenz
01.03.2024 bis 31.08.2026
Projektfortschritt zum 4. November 2024:
Mit dem Projekt FurForS wird die Forschungsgruppe LFS (Labor Forschung Strukturmechanik) an der Hochschule Schmalkalden zum Thema Lagenhölzer von der FNR (Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe) gefördert.
Die Forschungsgruppe besteht aus drei Mitgliedern, dem Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Andreas Dietzel und den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr.-Ing. Dennie Supriatna und M.Eng. Daniela Pachatz. Das Projekt bezieht sich auf die softwaregestützte Bewertung der Formstabilität von Furnierlagenholzwerkstoffen.
Zusammen mit der Technischen Universität Dresden und den beiden Industriepartnern Fa. LieDesign und Fa. Kreutzfeld arbeitet die Forschungsgruppe die im folgenden erläuterten Punkte aus. Gegenstand der Untersuchungen sollen dabei Formschalen aus verleimten Rotbuche-Furnieren (Fagus sylvatica L.) sein.
1 Mikroskopie eines mit Klebstoff beschichteten Furnierblattes
2 Werkzeug der Stuhlschale
3 Messvorrichtung für Stuhlschale
4 Aufsprungverhalten nach der Formgebung
5 Berechnete Verformung bei Änderung der Holzfeuchte (Wasseraufnahme)
6 3-dimensionale Modellierung der Stuhlschale
Institut für Naturstofftechnik, Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik, Forschungsgruppe Massivholz und Furnier
Die am Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden befindliche Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik, einschließlich der Arbeitsgruppe Papiertechnik, forscht auf dem Gebiet der Werkstoffentwicklung und -verarbeitung. Dabei stehen Werkstoffe auf lignocelluloser Basis sowie aus anderen Naturfasern im Mittelpunkt der Forschung und Entwicklung.
Einen Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Forschungsgruppe Massivholz und Furnier bildet die Charakterisierung verschiedener Eigenschaften von Holz, Furnier und Furnierwerkstoffen unter Berücksichtigung der Feuchte- und Richtungsabhängigkeit. Weitere Schwerpunkte der Forschungsgruppe sind die Vergütung von Holz zur anwendungsbezogenen Eigenschaftsveränderung sowie Werkstoffentwicklungen durch konstruktive Vergütungen.
Projektspezifisch steht seitens der TUD die Erarbeitung projektrelevanter Anforderungen zur klaren Definition zu erreichender Zielgrößen im Fokus der ersten Projektphase. Das in verschiedenen Forschungsvorhaben erworbene Know-how, insbesondere die Kenntnisse in der Ermittlung der relevanten Kennwerte für Holz, Furniere und Lagenwerkstoffe werden in die Projektbearbeitung einfließen und einen Schwerpunkt der Arbeiten an der TU Dresden bilden. Des Weiteren zählen die Charakterisierung des verwendeten Materials zu den Arbeitspunkten der TUD.
Fakultät Maschinenbau, LFS Labor Forschung Strukturmechanik
Ein Bestandteil der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Schmalkalden ist die Forschungsgruppe des Labors Strukturmechanik (LFS). Diese besteht seit nun mehr als 20 Jahren und beschäftigt sich mit der Validierung sowie mathematischen Beschreibung physikalischer Eigenschaften des nachwachsenden Rohstoffes Holz.
Dazu zählt, neben der Grundlagenforschung zur Werkstoffmechanik, ebenso die Generierung von Ansätzen zur innovativen Funktionsintegration in Form zahlreicher Forschungsprojekte. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen konnten in den letzten Jahren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten wie Fachartikel, Tagungsbeiträge oder Dissertationen veröffentlicht und so ein wesentlicher Wissenszuwachs zum internationalen Stand der Technik erbracht werden.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens "FurForS" werden durch die Hochschule Schmalkalden folgende Themenfelder bearbeitet:
Die Kreutzfeldt GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Schleswig-Holstein produziert seit über 150 Jahren Produkte aus Formholz.
Dieser Erfahrungsschatz beim Umgang mit Furnieren, gepaart mit modernen Herstellungstechnologien ist die Grundlage für die Produktion von hochqualitativen Formholzteilen. Viele namhafte Hersteller vertrauen auf die Formholz-Spezialisten von Kreutzfeldt bei der Umsetzung ihrer Entwürfe. Im Ergebnis entstanden zahlreiche Designklassiker. Die genaue Kenntnis vom Verhalten der Furniere beim Formpressen erlaubt es, auch für die anspruchsvollsten Kundenentwürfe realisierbare Lösungen zu finden.
Im Rahmen der Forschungskooperation bearbeitet Kreutzfeldt drei Schwerpunktaufgaben:
An der Schnittstelle zwischen Ingenieurwissenschaften und Design begleitet die GbR LieDesign Ihre Kunden und Partner bei der Entwicklung neuer Produkte. Von den ersten Ideenskizzen bis zur Markteinführung sind Produktästhetik, Nutzerfreundlichkeit, Materialeffizienz und Langlebigkeit die Maxime.
LieDesign bringt in die Forschungskooperation seine Design- und Ingenieurkompetenz federführend in die Produktentwicklungsprozesse ein. Den Projektfortschritt begleitend werden Testgeometrien aus Lagenholz unter Einbeziehung der gewonnenen Forschungsergebnisse entwickelt. Die daraus resultierenden Funktionsmuster definieren die Herstellungsgrenzen und die Gestaltungsmöglichkeiten realer Bauteile. Darauf aufbauend entwickelt LieDesign komplexe Designkonzepte für Produkte aus Lagenholz, insbesondere unter Berücksichtigung gewonnener Erkenntnisse bezüglich der Verformungsgrenzen und Formstabilität. Im Ergebnis dessen erfolgt die beispielhafte Entwicklung und Gestaltung technologisch optimierter Bauteile sowie deren Integration in Prototypen komplexer Produkte.
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